Puppen

Durch einen kurzzeitigen Rückfall in kindliche Muster in Form eines Bedürfnisses nach elterlicher Geborgenheit meinerseits entstanden lebensgroße Nachbildungen meiner Eltern aus Stoff und Füllwatte.

Zeitgleich bieten sich Nachbildungen der eigenen Eltern in Puppen Gestalt quasi dazu an, aufgestaute Aggressionen, sei es nun durch die Eltern selbst oder anderweitig an ihnen abzubauen. Folglich vereinen die Puppen den scheinbar widersprüchlichen Wunsch nach Geborgenheit und das Verlangen nach einer Umkehr der Machtverhältnisse in der Eltern-Kind-Beziehung. In dieser Beziehung werden ausschließlich meine Bedürfnisse befriedigt, denn die leblosen Gestalten haben nicht mal einen angedeuteten Mund, mit dem eine Willensäußerung möglich wäre.

Foto 1: Hannah Jung